Mich erreichte heute eine E-Mail vom Bürgerverein Sasel-Poppenbüttel e.V. zur Frage, weshalb nur ein Impfzentrum in Hamburg eingerichtet worden ist – viele ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger aus dem Alstertal müssten einen beschwerlichen und ggf. teuren Weg zu den Messehallen in Kauf nehmen, um zur Impfung zu gelangen. Ein dezentrales Zentrum z. B. im Sasel-Haus wäre doch auch denkbar gewesen?
Meine Antwort veröffentliche ich an dieser Stelle gerne:
„Herzlichen Dank für Ihre E-Mail. Mit dem Start der Impfungen, auf den wir ja alle schon sehr sehnsüchtig gewartet haben, ergeben sich gerade in der Anfangszeit sehr viele Fragen. Und auch Ihre Frage empfinde ich als sehr berechtigt. Ich habe heute daher bei der Sozialbehörde nachgefragt. Mir wurde hierzu geantwortet:
‚Der Transport des Impfstoffes ist außerordentlich aufwändig und erfordert eine abgestimmte Logistik: Wenn nicht innerhalb des engen möglichen Zeitkorridors alle Personen vor Ort sind, und alle Rahmenbedingungen stimmen, könnte es passieren, dass Impfstoffdosen verfallen und unbrauchbar werden. Als Stadtstaat haben wir einen Vorteil: Die langen Wegestrecken entfallen. Mit dem Impfzentrum in Messehalle A3 gibt es in Hamburg ein gut angebundenes, zentral gelegenes Impfzentrum – natürlich ist aus den Außenbereichen eine gewisse Anfahrt erforderlich, aber innerhalb etwa einer Stunde kann das Impfzentrum von fast allen ÖPNV-Startpunkten erreicht werden. Auf diese Weise kann eine sichere Impfung für möglichst viele Menschen angeboten werden – denn es sollen ja möglichst rasch möglichst viele Menschen die Möglichkeit haben, eine Corona-Schutzimpfung zu erhalten.‘
Es ist also eine bewusste Entscheidung der Stadt, in dieser ersten Phase nur ein zentrales Angebot vorzuhalten neben den vorhandenen mobilen Impfteams für die Pflegeeinrichtungen. Ich kann diese Entscheidung vor dem Hintergrund der besonderen Anforderungen an die Lagerung des Impfstoffes nachvollziehen. Die Entscheidung für eine dezentrale Lösung hätte ja bedeutet, dass man wenigstens fünf oder gar sieben (eine pro Bezirk?) solcher Einheiten im Stadtgebiet hätte planen und einrichten müssen – da wäre man vermutlich nicht nur logistisch an seine Grenzen gestoßen. In der zweiten Phase sollen nach Auskunft des RKI die Impfungen zu einem großen Teil in Arztpraxen, also dezentral, durchgeführt werden. Voraussetzung ist, dass ausreichend Impfstoffe für ein Impfangebot an breitere Bevölkerungsgruppen zur Verfügung stehen wird und dass ein großer Teil der Impfstoffe unter Standardbedingungen gelagert werden kann.
Auf dieser Seite finden Sie übrigens weitere Informationen. Die Seite wird ständig aktualisiert: https://www.hamburg.de/faq-schutzimpfungen/„