Am 6. Oktober 2023 habe ich bei der Eröffnung der „Temporären Intervention“ zum Gedenken an die Insass:innen des ehemaligen Versorgungsheims Farmsen ein Grußwort als Vorsitzender der Bezirksversammlung Wandsbek gesprochen.
Die Ausstellung kann noch bis zum 05.11. in der August-Krogmann-Str. 100 auf dem Gelände von pflegen und wohnen besichtigt werden.
„Meine sehr geehrten Damen und Herren,
vielen Dank, dass Sie mir die Gelegenheit geben, auch ein paar Worte zu sagen.
Ich möchte den Aktiven aus dem Arbeitskreis und den Geschäftsführungen von pflegen und wohnen Hamburg und von Fördern und Wohnen sehr dafür danken, dass sie sich der besonderen Geschichte dieses Ortes angenommen haben.
Sie sehen sich in der Verantwortung, die Erinnerung an den Ort des ehemaligen Versorgungsheimes Farmsen und an die Menschen, die hier einst hinter Gittern und Zäunen eingesperrt waren, wachzuhalten.
Dazu dient nicht nur die historische Aufarbeitung, die maßgeblich von Frauke Steinhäuser geleistet wird, sondern auch das Bewusstwerden darüber, was mit diesem Ort in Gegenwart und Zukunft geschehen soll. Als Bezirksversammlung Wandsbek haben wir uns der besonderen Geschichte dieses Ortes bereits im Rahmen einer Gedenkveranstaltung zum 27. Januar angenommen. Unser kommunalpolitisches Engagement geht hier aber weiter.
Denn als Bezirksversammlung Wandsbek sehen wir in diesem Ort, in zentraler Lage in Farmsen und im Bezirk Wandsbek eine gute Chance, die verschiedenen Nutzungen für den Stadtteil zusammenzuführen und insbesondere mit dem hiesigen Wahrzeichen, dem denkmalgeschützten Wasserturm, eine Landmarke zu setzen, die den Menschen hier im Quartier und im Stadtteil dienen soll.
Wir setzen uns dafür ein, dass neben dem Erhalt des Wasserturms und einer sinnvollen und sinnstiftenden sozialen Nutzung auch der Gedenk- und Lernort entstehen soll, der auf die Geschichte dieses Ortes eingehen wird.
Die „Temporäre Intervention“ zeigt eindrucksvoll, wie das Erinnern an ehemalige Insassinnen und Insassen des Versorgungsheims auf kreative Art und Weise ermöglicht werden kann – für Ihre Aktion ein herzlicher Dank meinerseits.
Als Bezirksversammlung Wandsbek haben wir hier ganz konkret und sehr gerne bei der Finanzierung der Banner geholfen und die Mittel bereitgestellt. Ein herzlicher Dank an Hans-Joachim Klier für die organisatorische Abwicklung!
Das Erinnern und Aufarbeiten dieser besonderen Geschichte dieses Ortes ist eine gemeinsame Aufgabe, derer wir uns angenommen haben. Wir geben damit den Opfern ihre Würde zurück, wenn wir ihre Geschichte, die ja oftmals Leidensgeschichten waren, nacherzählen.
Lernen wir daraus für die Zukunft. Das ist heute wieder wichtiger als je zuvor.
Vielen Dank!“