Archiv für den Monat: März 2023

Sie sind gefragt: Weiterentwicklung des Wandsbeker Radverkehrskonzeptes

Das Radverkehrskonzept Wandsbek wird aktuell vom Bezirksamt Wandsbek – Fachamt Management des öffentlichen Raumes weiterentwickelt.

Im Zeitraum vom 27.03. bis zum 30.04.2023 können Sie sich aktiv beteiligen und Ihre Überlegungen in das Konzept mit einfließen lassen. Dafür können Sie Ihre Meinung zu den vorgeschlagenen Routenverläufen in Beiträgen äußern, wichtige Strecken oder Alternativrouten benennen sowie Konfliktstellen für Radfahrende aufzeigen. Nach Abschluss der Beteiligungsphase werden die eingegangenen Beiträge aufbereitet, analysiert und ausgewertet.

So erreichen Sie die Beteiligungsplattform

Hier klicken: https://radverkehr-wandsbek.beteiligung.hamburg/#/

Zum Hintergrund:

Bei der Online-Beteiligung haben Sie die Möglichkeit, sich aktiv an der Fortschreibung des Radverkehrskonzeptes Wandsbek zu beteiligen. Das Bezirksamt Wandsbek hat in Zusammenarbeit mit einem externen Ingenieurbüro einen ersten Vorschlag für die möglichen neuen Routenführungen entwickelt. Die vorgeschlagenen Routenverläufe basieren auf einer Verschneidung unterschiedlicher Datengrundlagen. Dem Vorschlag wurde das alte bezirkliche Radverkehrskonzept aus dem Jahr 2015 / 2016 zugrunde gelegt, das es mit dieser Fortschreibung weiterzuentwickeln gilt. Auch das Veloroutennetz der Stadt Hamburg und strategisch wichtige Orte wie Schulstandorte und Nahversorgungszentren im Bezirk Wandsbek wurden bei der Erarbeitung dieses ersten Konzeptentwurfes mitberücksichtigt. Ergänzend fand ein Austausch mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club e. V. (ADFC) statt, dessen Erkenntnisse ebenfalls in die Entwicklung dieses ersten Routenvorschlags eingeflossen sind.

Dabei gilt: Bei den hier gezeigten vorgeschlagenen Routenverläufen handelt es sich lediglich um einen ersten Arbeitsstand, der als Grundlage für die öffentliche Diskussion des Konzeptes dienen soll. Die finale Fortschreibung des Wandsbeker Radverkehrskonzeptes wird erst nach Auswertung der Öffentlichkeitsbeteiligung und nach einer tiefergehenden fachtechnischen Prüfung der Routenverläufe ausgearbeitet.

Im Rahmen der aktuellen Beteiligung möchte das Bezirksamt diesen ersten Vorschlag für die Fortschreibung des Radverkehrskonzeptes mit Ihnen diskutieren. In der Beitragskarte wird der Vorschlag als Kartenlayer „Bezirksrouten Wandsbek“ dargestellt.

Bis zum 30.04.2023 können hier Beiträge eingegeben oder geliked werden. Und so geht’s:

Die Beitragskarte ist das Herzstück der Online-Beteiligung. Hier kann man Beiträge verfassen und auf der Karte verorten. Die Beiträge sind anschließend öffentlich sichtbar. Damit die Anonymität aller Teilnehmenden gewahrt wird, bitten wir darum, keine persönlichen Daten, wie zum Beispiel den eigenen Namen, in den Beiträgen zu nennen.

In der Beitragsliste kann man lesen, was andere geschrieben haben. Dabei können die Beiträge nach Themen sortiert werden. Ihnen gefällt einer der bereits verfassten Beiträge und Sie wollen Ihre Zustimmung ausdrücken? Geben Sie dem Beitrag einfach ein Like.

Rechts auf dieser Seite gibt es außerdem eine „Anleitung Online-Beteiligung“, die noch einmal alles genau erklärt. Weitere allgemeine Hinweise finden sich auch in den FAQ.
Was passiert mit meinen Beiträgen nach Abschluss der Beteiligung?

Nach Abschluss der Beteiligungsphase bleiben alle Beiträge auf der Karte weiterhin öffentlich einsehbar. Es gibt dann jedoch nicht mehr die Möglichkeit, neue Beiträge zu verfassen oder bestehende Beiträge zu liken.

Die eingereichten Beiträge werden anschließend durch das Bezirksamt Wandsbek ausgewertet. Dabei werden auch die Likes und Dislikes berücksichtigt. Die Ergebnisse der Online-Beteiligung werden später öffentlich bekanntgegeben und auf dieser Seite veröffentlicht.

Es folgt die fachplanerische Ausarbeitung des bezirklichen Radverkehrskonzeptes, die durch das Bezirksamt Wandsbek in Zusammenarbeit mit dem externen Ingenieurbüro erfolgt. Ziel der fachplanerischen Ausarbeitung ist die Konkretisierung der finalen Routenverläufe für die Fortschreibung des Konzeptes. Bei der Festlegung dieser endgültigen Routenverläufe werden die eingereichten Beiträge der Online-Beteiligung mit berücksichtigt. Zusätzlich werden die räumlichen Gegebenheiten vor Ort einer detaillierteren fachlichen Analyse unterzogen, damit die endgültig festgelegten Routen dieses Konzeptes auch tatsächlich umsetzbar sind.

Austellungseröffnung „Wandsbek erinnert an 1933-1945“ im Sasel-Haus und Wandsbek Medaille in Silber für Stefan Romey

Im Sasel-Haus wurde am 17. März mit einem Eröffnungsabend die Wanderausstellung „Wandsbek erinnert an 1933 – 1945“ eröffnet, die bereits in anderen Stadtteilen des Bezirks zu sehen war.

Einige der Tafeln der Wanderausstellung „Wandsbek erinnert an 1933-1945“ im Sasel-Haus.

Stefan Romey, Autor der Ausstellung sowie des Wegweisers zu den Gedenkstätten im Bezirk Wandsbek, stellte einzelne Personen und Orte des Gedenkens vor.

Das Buch „Wandsbek erinnert an 1933-1945 Wegweiser zu den Gedenkstätten“ liegt im Sasel-Haus zur kostenfreien Mitnahme aus.

Künstlerisch begleitet wurde der Abend von Schauspieler Jonathan Heck, der Sopranistin Vlada Shchavinska und der Pianistin Elizaveta Don.
Jonathan Heck las u.a. aus „Von Asche zum Leben“ der Autorin Lucille Eichengreen, die im KZ Sasel inhaftiert war. Und das Lied-Duo Shchavinska / Don sang Lieder der Hamburger Komponistin Felicitas Kukuck, auf Basis von Gedichten von Selma Meerbaum. Die Moderation des Abends übernahm Juliane Giese für den erkrankten Friedemann Boltes.

André Schneider, Vorsitzender der Bezirksversammlung Wandsbek, überraschte Stefan Romey mit der Verleihung der Wandsbek Medaille in Silber als Dank und besondere Anerkennung für dessen Leistungen um die Gedenk- und Erinnerungskultur im Bezirk Wandsbek.

Stefan Romey erhält die Wandsbek Medaille in Silber

Rede des Vorsitzenden der Bezirksversammlung Wandsbek André Schneider anlässlich der Verleihung der Wandsbek-Medaille an Herrn Stefan Romey am 17. März 2023 im Sasel-Haus.

(Es gilt das gesprochene Wort)

Sehr geehrte Mitglieder der Hamburgischen Bürgerschaft,

sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen aus der Bezirksversammlung Wandsbek,

meine sehr geehrten Damen und Herren,

ich danke für die Möglichkeit, am Ende dieser wirklich besonderen und gelungenen Eröffnungsveranstaltung zur Wanderausstellung „Wandsbek erinnert an 1933 bis 1945“ kurz in meiner Funktion als Vorsitzender der Bezirksversammlung Wandsbek einige Worte an sie richten zu dürfen.

Zuallererst möchte ich dem Sasel Haus für seine Bereitschaft und für seine Unterstützung danken, dass die Wanderausstellung hier gezeigt werden kann. Das ist der richtige Rahmen und ich freue mich sehr, das am heutigen Abend so viele Interessierte hierhergekommen sind, um dieser sehr gelungenen Eröffnungsveranstaltung beizuwohnen.

Es ist der Bezirksversammlung Wandsbek ein großes Anliegen die Gedenk- und Erinnerungskultur bezüglich der Zeit des Nationalsozialismus im Bezirk Wandsbek mit stetigen neuen Impulsen so zu gestalten, dass ein würdiges Gedenken und Erinnern für die nachfolgenden Generationen an diese Zeit ermöglicht wird. Dies geschieht in Form von fundierten Beiträgen beispielsweise durch Ausstellungen und begleitendenden Publikationen wie der heute eröffneten Ausstellung – oder durch unsere Gedenkveranstaltungen zum 27. Januar eines jeden Jahres.

Die Verbrechen der NS-Zeit haben sich nicht abstrakt irgendwo in der Stadt oder in Berlin, München oder Nürnberg zugetragen. Nein, die Untaten und Verbrechen waren Bestandteil des normalen Lebens in nächster Nachbarschaft.

Daher ist es so immens wichtig, dass wir uns auch heute und zukünftig mit dieser besonderen Geschichte unseres Landes beschäftigen und miteinander darüber auseinandersetzen müssen, welche Auswirkungen diese Diktatur hatte; wer die Täter waren, wer zu den Opfern gehörte und wer sich im Widerstand gegen das NS-Regime zur Wehr setzte.

Unsere Demokratie ist zu kostbar, um sie leichtfertig durch Unwissenheit, Nicht-Wissenwollen oder gar der Verdrehung und Umdeutung von historischen Fakten durch undemokratische politische Kräfte aufs Spiel zu setzen.

Die Ausstellung „Wandsbek erinnert an 1933-1945“ und der „Wegweiser zu den Gedenkstätten“ leistet einen großen Beitrag dazu, das Wissen um die Folgen der NS-Diktatur zu bewahren, in dem aufzeigt wird, was hier an ganz konkreten Orten in unserer unmittelbaren Nachbarschaft im heutigen Bezirk Wandsbek geschehen ist.

Diese wichtige Arbeit funktioniert nur, wenn es Menschen gibt, die sich aufgerufen fühlen, an der Gedenk- und Erinnerungsarbeit mitzuwirken. Und es sind sehr viele, die sich engagieren und sich auf vielfältige Weise einbringen. Das ist bemerkenswert und nicht immer selbstverständlich, was dort geleistet wird. Jeder und jedem einzelnen haben wir zu danken für ihren Einsatz für unsere Gesellschaft.

Aber ich finde, es ist an der Zeit, hier eine Person ganz besonders hervorzuheben und die Gelegenheit der heutigen Ausstellungseröffnung zu nutzen, um angemessen Danke zu sagen.

Das möchte ich tun, in dem ich heute die Wandsbek-Medaille an unseren emsigsten und in der Materie versiertesten Mitstreiter für eine fundierte und impulsgebende Gedenk- und Erinnerungsarbeit in Wandsbek verleihen möchte und ich mache dies als Überraschung für den zu Ehrenden:

Lieber Stefan Romey, mit der Verleihung der Wandsbek-Medaille an Dich möchte Dir die Bezirksversammlung Wandsbek Dank und Anerkennung für die geleistete Arbeit zollen.

Neben der redaktionellen Arbeit für dieses Ausstellung und der dazugehörigen Publikation, die auch Grundlage für eine Gedenkveranstaltung zum 27. Januar gewesen ist, zeichnest Du verantwortlich für das Buch „Widerstand in Wandsbek 1933-1945“, welches ebenso die inhaltliche Grundlage für eine Gedenkveranstaltung zum 27. Januar bildete.

Und auch dem „Weg der Erinnerung“ in Wandsbek hast Du Dich verschrieben – gemeinsam mit dem Runden Tisch, den Du im Auftrag der Bezirksversammlung leitest, ist das Projekt des „Weges der Erinnerung“ sicherlich eines der bisher umfangreichsten Arbeiten, bei denen Du in maßgeblicher Rolle auch persönlich sehr stark involviert bist und dieses Projekt durch Deine Arbeit prägst und nach vorne bringst.

Der „Weg der Erinnerung“ wird an Personen und Orte in Form von Stelen mit Hinweistafeln im öffentlichen Raum erinnern.  Mit dem zu schaffenden zentralen Ort der Erinnerung, der mit dem „Weg der Erinnerung“ am neuen Verwaltungsgebäude des Bezirksamtes auf der sogenannten Zollinsel in Wandsbek verknüpft sein wird, werden wir im Bezirk eine flächendeckende Form des Gedenkens geschaffen haben, die die zahlreichen lokalen Orte würdig und in angemessener Art und Weise hervorhebt und somit Geschichte vor Ort nachzeichnet – und eben deutlich macht, dass es in der – in unserer – Nachbarschaft passiert ist.

Neben diesem großen Projekt begleitest Du die Aufarbeitung der Geschichte zum Versorgungsheim Farmsen und dem Wunsch der Bezirksversammlung und vielen weiteren Aktiven, dort im ehemaligen Wasserturm einen Lern- und Gedenkort zu schaffen.

Das Gedenken an jedem 29. August an „ein KZ in Wandsbek“, so ein weiterer Buchtitel von Dir, dass maßgeblich vom Freundeskreis der KZ-Gedenkstätte Neuengamme und der Arbeitsgemeinschaft Neuengamme gestaltet wird und an dem sich die Bezirksversammlung Wandsbek beteiligt und dem Du eng durch eigene Beiträge verbunden bist, hält die Erinnerung wach an die zur Zwangsarbeit verurteilten Frauen im damaligen Hamburger Drägerwerk an der Ahrensburger Straße.

Die Themenbreite der Gedenk- und Erinnerungsarbeit ist tatsächlich vielfältig und vielschichtig. Gerade auf der lokalen Ebene gibt es noch viele Gebiete, die einer vertiefenden Erforschung und Aufarbeitung bedürfen. Das wurde auch am 27. Januar diesen Jahres anlässlich unserer Gedenkveranstaltung deutlich, als wir mit  Dir zusammen das Thema Zwangsarbeit in Wandsbek in der NS-Zeit näher beleuchtet haben.

Deine Führungen durch Wandsbek zu diesen und vielen weiteren historischen Punkten, zu den inzwischen vielen Stolpersteinen und den existierenden Gedenkstätten und den noch zu weiter zu entwickelnden Gedenkorten machen deutlich, dass Dir diese Arbeit ein großes Herzensanliegen ist.

Als Mitinitiator und inzwischen Vorsitzender der Hamburger Stiftung Hilfe für NS-Verfolgte setzt Du Dich für den einen gerechten Umgang mit den Opfern der NS-Diktatur ein. Denn auch hier ist nach Ende der NS-Herrschaft in der Bundesrepublik leider viel Unrecht geschehen und zusätzliches Leid verursacht worden.

Zurecht wurdest Du für dieses Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Nun also endlich auch die Wandsbek-Medaille!

Ich verleihe sie im Namen der Bezirksversammlung Wandsbek als Dank und besondere Anerkennung der Leistungen für die Gedenk- und Erinnerungskultur im Bezirk Wandsbek.

Sie soll ein Stück weit auch Motivation sein, uns weiterhin bei dieser wichtigen Arbeit zu unterstützen!

Lieber Stefan, herzlichen Dank und Gratulation!