Eine unsägliche Geschichte: Gedanken zum Verhältnis von Bundeswehr und Wehrmachtjustiz

Gedenkveranstaltung der Bezirksversammlung Wandsbek am 27. Januar 2024

Die Bezirksversammlung Wandsbek lädt am 27. Januar, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, zu einer Gedenkveranstaltung ein.

Die Gedenkveranstaltung wird am Samstag, dem 27. Januar 2024, um 11 Uhr im Foyer der bp fulfillment & service GmbH & Co. KG, Neuer Höltigbaum 2, 22143 Hamburg stattfinden.

Der Vorsitzende der Bezirksversammlung Wandsbek, Herr André Schneider, wird die Veranstaltung eröffnen. Anschließend wird der Historiker Herr Dr. Michael Jonas, Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Helmut-Schmidt-Universität, in seinem Vortrag den ambivalenten Umgang der Bundeswehr mit der Wehrmachtjustiz von den ersten Nachkriegsjahrzehnten bis heute – ein häufig zäher Wandel in Selbstbild und Selbstverpflichtung – skizzenhaft darstellen.

Im Anschluss wird in fußläufiger Erreichbarkeit des Veranstaltungsortes die erste Stele des „Weges der Erinnerung“ am Gedenkort Höltigbaum enthüllt. Dazu ist eine Kranzniederlegung mit stillem Gedenken geplant.

Musikalisch wird die Veranstaltung vom World Music Creative Orchestra (Quartett) der Staatlichen Jugendmusikschule Hamburg unter der Leitung von Frau Cornelia Gottesleben begleitet.

Alstertaler Bürgerpreisträger:innen gesucht

Der Regionalausschuss Alstertal vergibt als Auszeichnung für Personen oder Institutionen, die in den Stadtteilen Poppenbüttel, Hummelsbüttel, Sasel oder Wellingsbüttel durch besondere Leistungen in den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen aufgefallen sind, einen Bürgerpreis. Der Preis ist mit 400 Euro dotiert, kann aber auch auf mehrere Preisträgerinnen und Preisträger aufgeteilt werden.

Auch für das Jahr 2023 sollen wieder Preisträgerinnen und Preisträger ermittelt und für ihre Leistungen geehrt werden. Zur Vorbereitung der Entscheidung bittet der Regionalausschuss Alstertal um die Zusendung schriftlich begründeter Vorschläge bis zum 21. Januar 2024 an die

Geschäftsstelle der Bezirksversammlung Wandsbek,

Schloßstraße 60, 22041 Hamburg

oder per E-Mail an bezirksversammlung@wandsbek.hamburg.de.

Für Rückfragen steht die Geschäftsstelle der Bezirksversammlung Wandsbek unter den genannten Kontaktdaten zur Verfügung.

Temporäre Intervention in Farmsen

Am 6. Oktober 2023 habe ich bei der Eröffnung der „Temporären Intervention“ zum Gedenken an die Insass:innen des ehemaligen Versorgungsheims Farmsen ein Grußwort als Vorsitzender der Bezirksversammlung Wandsbek gesprochen.

Die Ausstellung kann noch bis zum 05.11. in der August-Krogmann-Str. 100 auf dem Gelände von pflegen und wohnen besichtigt werden.

„Meine sehr geehrten Damen und Herren,

vielen Dank, dass Sie mir die Gelegenheit geben, auch ein paar Worte zu sagen.

Ich möchte den Aktiven aus dem Arbeitskreis und den Geschäftsführungen von pflegen und wohnen Hamburg und von Fördern und Wohnen sehr dafür danken, dass sie sich der besonderen Geschichte dieses Ortes angenommen haben.

Sie sehen sich in der Verantwortung, die Erinnerung an den Ort des ehemaligen Versorgungsheimes Farmsen und an die Menschen, die hier einst hinter Gittern und Zäunen eingesperrt waren, wachzuhalten.

Dazu dient nicht nur die historische Aufarbeitung, die maßgeblich von Frauke Steinhäuser geleistet wird, sondern auch das Bewusstwerden darüber, was mit diesem Ort in Gegenwart und Zukunft geschehen soll. Als Bezirksversammlung Wandsbek haben wir uns der besonderen Geschichte dieses Ortes bereits im Rahmen einer Gedenkveranstaltung zum 27. Januar angenommen. Unser kommunalpolitisches Engagement geht hier aber weiter.

Denn als Bezirksversammlung Wandsbek sehen wir in diesem Ort, in zentraler Lage in Farmsen und im Bezirk Wandsbek eine gute Chance, die verschiedenen Nutzungen für den Stadtteil zusammenzuführen und insbesondere mit dem hiesigen Wahrzeichen, dem denkmalgeschützten Wasserturm, eine Landmarke zu setzen, die den Menschen hier im Quartier und im Stadtteil dienen soll.

Wir setzen uns dafür ein, dass neben dem Erhalt des Wasserturms und einer sinnvollen und sinnstiftenden sozialen Nutzung auch der Gedenk- und Lernort entstehen soll, der auf die Geschichte dieses Ortes eingehen wird.

Die „Temporäre Intervention“ zeigt eindrucksvoll, wie das Erinnern an ehemalige Insassinnen und Insassen des Versorgungsheims auf kreative Art und Weise ermöglicht werden kann – für Ihre Aktion ein herzlicher Dank meinerseits.

Als Bezirksversammlung Wandsbek haben wir hier ganz konkret und sehr gerne bei der Finanzierung der Banner geholfen und die Mittel bereitgestellt. Ein herzlicher Dank an Hans-Joachim Klier für die organisatorische Abwicklung!

Das Erinnern und Aufarbeiten dieser besonderen Geschichte dieses Ortes ist eine gemeinsame Aufgabe, derer wir uns angenommen haben. Wir geben damit den Opfern ihre Würde zurück, wenn wir ihre Geschichte, die ja oftmals Leidensgeschichten waren, nacherzählen.

Lernen wir daraus für die Zukunft. Das ist heute wieder wichtiger als je zuvor.

Vielen Dank!“

Öffentliche Auslegung Bebauungsplanentwurf Poppenbüttel 45/Wellingsbüttel 19

Öffentliche Auslegung des vorhabenbezogenen Bebauungsplan-Entwurfs

Im Zuge des vorhabenbezogenen Bebauungsplanverfahrens Poppenbüttel 45/Wellingsbüttel 19 sollen die ehemals als Tennisanlage genutzten Flächen an der Kreuzung Poppenbüttler Landstraße/Friedrich-Kirsten-Straße sowie hinter dem denkmalgeschützten ehemaligen Gasthof „Randel“ bebaut werden, um weiteren Wohnraum zu schaffen. Gleichzeitig sind eine Sanierung und Fortführung des Restaurants sowie die Wiederherstellung und dauerhafte Wiedereröffnung des dortigen Parks für die Öffentlichkeit geplant.

Der Entwurf des vorhabenbezogenen Bebauungsplans, seine Begründung und die umweltrelevanten Informationen sowie ein Duplikat der Entwürfe zur Änderung des Flächennutzungsplans und des Landschaftsprogramms werden in der Zeit von Mittwoch, den 6. September 2023, bis einschließlich Montag, den 9. Oktober 2023, an den Werktagen (außer sonnabends) montags bis donnerstags zwischen 9 und 16 Uhr und freitags zwischen 9 und 14 Uhr im Raum 419 des Fachamtes Stadt- und Landschaftsplanung des Bezirksamtes Wandsbek, Am Alten Posthaus 2, 22041 Hamburg, 4. Obergeschoss öffentlich ausgelegt.

Stellungnahmen können während der Auslegungsfrist bei dem genannten Fachamt schriftlich oder zur Niederschrift vorgebracht werden. Nicht fristgerecht abgegebene Stellungnahmen können bei der Beschlussfassung über den Bebauungsplan unberücksichtigt bleiben.

Der Entwurf des Bebauungsplans mit seiner Begründung und den umweltrelevanten Informationen sowie den Unterlagen zur Änderung des Flächennutzungsplans und des Landschaftsprogramms können im oben genannten Zeitraum ergänzend auch im Internet unter Verwendung des kostenlosen Online-Dienstes „Bauleitplanung“ auf den Seiten des HamburgService eingesehen werden. Zudem besteht hier die Möglichkeit, direkt Stellungnahmen online abzugeben. Vor der Nutzung ist eine kostenlose Registrierung erforderlich. Der Online-Dienst kann unter https://bauleitplanung.hamburg.de/ aufgerufen werden. Darüber hinaus können Stellungnahmen auch per E-Mail gesendet werden an stadt-und-landschaftsplanung@wandsbek.hamburg.de.

Karte Geltungsbereich: © Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung

Veloroute 5 – Alte Mühle Informationsveranstaltung am 29. Juni 2023


Im Zuge der Umsetzung des Veloroutenprogramms der Freien und Hansestadt Hamburg plant das Bezirksamt Wandsbek derzeit die Veloroute 5.

Diese führt vom Saseler Mühlenweg aus in Richtung Innenstadt über die Straße Alte Mühle in Richtung Bergstedt.

Es wird derzeit untersucht, welche Möglichkeiten bestehen, die Verkehrssituation in diesem Bereich für alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer unter Berücksichtigung aller öffentlichen Belange zu verbessern.


Zur Vorstellung des aktuellen Stands der Planung und der untersuchten Varianten sowie zu einem gemeinsamen Austausch findet am Donnerstag, den 29. Juni 2023 um 18 Uhr in der Aula der Schule Redder, Redder 4, 22393 Hamburg eine Informationsveranstaltung statt.

Um Anmeldung per E-Mail unter info@konsalt.de oder telefonisch unter 040 357 5270 wird gebeten. Die Informationen sowie Fragen und Antworten, die bei der Veranstaltung aufkommen, werden dokumentiert und im Nachgang zur Verfügung gestellt.

Neue Planung für die Grundinstandsetzung Wellingsbütteler Landstraße und für den Wellingsbüttler Weg

Im Auftrag der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) hat HAMBURG WASSER (HW) als Gesamtprojektleitung die ursprünglich aus dem Jahr 2019 stammende Planung für die notwendige Grundinstandsetzung der Wellingsbütteler Landstraße und des Wellingsbüttler Weges überarbeitet und optimiert. Dabei sind nach konstruktivem Austausch Anregungen und Wünsche von Anwohnenden sowie ortsansässigen Gewerbetreibenden und der beteiligten Bezirke in die Überarbeitung mit eingeflossen: Die neue Planung sieht nun eine Bauzeit von 3,5 statt fünf Jahren vor und kommt mit mehrstündigen temporären Sperrungen im jeweiligen Baufeld aus. Nur für Asphaltarbeiten im Straßenbau oder Sonderarbeiten beim Sielbau sind je Baufeld für wenige Tage ganztägige Sperrungen notwendig. Für die Anwohnenden ist die Straße durchgängig passierbar, gleiches gilt für Rettungs- und Einsatzkräfte. Eine fünfjährige Vollsperrung ist nicht notwendig. Der Alleecharakter der Straße soll weitgehend erhalten bleiben. Im nächsten Schritt finden die Detailplanungen für den Verkehr und die Trassenverläufe statt und auch die formalen Planungsschritte für den Straßenbau und eine Verbesserung der Radverkehrsführung werden fortgeführt. Bei einem geplanten Baustart Mitte 2024 sollen die Arbeiten bis Ende 2027 abgeschlossen sein.

Die wichtigen Trinkwasserleitungen unterhalb der Wellingsbütteler Landstraße, die den Hamburger Norden mit Trinkwasser versorgt, sowie das Abwassersiel müssen dringend erneuert werden, um Ad-hoc-Vollsperrungen der Straße durch plötzlich auftretende Schäden an den Leitungen vorzubeugen. Erneuerungsbedarfe entstehen aus dem Alter der Leitungen sowie aus der erforderlichen Vergrößerung der hydraulischen Leistungsfähigkeit des Abwassersiels. Im Wesentlichen wird ein rund 90 Jahre altes Mischwassersiel ersetzt und vergrößert neu gebaut. So kann im Sinne des Umwelt- und Gewässerschutzes die Wahrscheinlichkeit von Überläufen in die Alster bei Starkregenereignissen in Zukunft gesenkt werden.

Die ursprünglichen Bauablaufplanungen von 2019 beinhalteten als Verkehrskonzept während der gesamten Bauzeit eine Vollsperrung für den Durchgangsverkehr. Die daraus resultierenden Rückmeldungen, Sorgen und Anregungen der Menschen, Gewerbetreibenden und Stakeholder vor Ort nahmen die Leitungsträger und verantwortlichen Behörden sehr ernst und zum Anlass, um eine Neuplanung für den Hamburger Nordwesten aufzusetzen – mit dem Ziel,  alle Belange und Spannungsfelder möglichst gut zu berücksichtigen und aufzugreifen sowie das Projekt zu optimieren.

Neue Sielbauweise sorgt für Zeitersparnis und weniger Belastung für Anwohnende

Durch diese Überarbeitung, der auch eine Verkehrserhebung zugrunde liegt, konnte die Bauzeit auf 3,5 (statt wie ursprünglich veranschlagt 5 Jahre) verkürzt werden. Diese Bauzeitverkürzung resultiert hauptsächlich daraus, dass das neue Abwassersiel in die nördliche Straßenseite gelegt und in geschlossener Bauweise erstellt wird. Die geschlossene Bauweise gehört zu den unterirdischen Bauverfahren. Dabei werden dank ausgereifter Technik selbst größte Rohre im Untergrund verlegt, ohne dass große, offene Rohrgräben ausgehoben werden müssen. Lediglich Start- und Zielgruben sind vonnöten, damit das zum Einsatz kommende unterirdische Bohrgerät Boden abbauen und Platz für die neu zu legenden Rohrelemente schaffen kann. Durch aktuelle Marktentwicklungen stellt sich die geschlossene Bauweise als wirtschaftlich vergleichbar zur bisher vorgesehenen offenen Bauweise dar. So lässt sich der Tiefbauaufwand erheblich reduzieren, was eine enorme Zeitersparnis bedeutet. Zudem können mehr Arbeiten parallel durchgeführt werden und der Eingriff in den Verkehrsraum fällt geringfügiger aus. 

Für die geschlossene Bauweise ist sehr viel weniger Erdaushub nötig, was für weniger Baustellenverkehr und Straßenaufbruch sorgt und somit eine geringere Belastung für Anwohnende und Umwelt mit sich bringt sowie die Verkehrssicherheit im Quartier weniger negativ beeinflusst. Das neue Siel wird aus der Straßenmitte heraus in die nördliche Straßenseite verlegt, wodurch das bisherige Siel während der Bauphase in Betrieb bleiben kann, was Zeit spart, da keine alternative Abwasserentsorgung installiert werden muss. Außerdem erhöht sich durch den Neubau des Siels auch das Speichervolumen, was es insbesondere bei Starkregenereignissen leistungsfähiger macht, Überläufe in die Alster zu verhindern und so zum Gewässerschutz beiträgt. Nach der abschnittweisen Inbetriebnahme des neuen Siels wird Stromnetz Hamburg (SNH) eine der zwei geplanten Stromleitungen in die alte Sieltrasse hineinlegen und parallel Leitungsbauarbeiten in den Nebenflächen durchführen. Dies spart neben Zeit auch Tiefbauarbeiten auf etwa zwei Kilometern Länge.

Nach derzeitiger Schätzung ist von der Fällung von ca. 30-35 Bäumen auszugehen. Nachpflanzungen sind im Verhältnis eins zu eins vorgesehen. Ziel aller Planungen ist es, die Eingriffe in das Stadtgrün so gering wie möglich ausfallen zu lassen und den Alleecharakter der Straße zu erhalten.

Nur zeit- und abschnittsweise Vollsperrungen durch etappenweisen Bau und Einbahnstraßenregelung

Die Gesamtmaßnahme ist in zwei Bauabschnitte mit mehreren Baufeldern eingeteilt, die etappenweise grundinstandgesetzt werden: zunächst von Mitte 2024 bis Mitte 2026 die Wellingsbütteler Landstraße von der Fuhlsbüttler Straße in sechs Baufeldern bis zum Wellingsbüttler Weg 8. Nach Abschluss des ersten folgt von Mitte 2026 bis Ende 2027 der zweite Bauabschnitt vom Wellingsbüttler Weg 8 bis zur Rolfinckstraße, der für die etappenweise Grundinstandsetzung in fünf Baufelder eingeteilt ist. Der Sielbau kann in zwei Baufeldern parallel durchgeführt werden. 

Im Gegensatz zur ursprünglichen Planung aus 2019 wurde die Erreichbarkeit des Viertels ebenfalls optimiert: Statt einer fünfjährigen Vollsperrung für den Durchgangsverkehr ist von Montag bis Freitag bis 9:00 Uhr eine Einbahnstraße stadteinwärts eingerichtet. Zwischen 9:00 Uhr und 17:00 Uhr ist das jeweilige Baufeld für den Durchgangsverkehr temporär gesperrt, Anlieger sowie Einsatz- und Rettungsfahrzeuge können passieren. Ab 17:00 Uhr ist erneut eine Einbahnstraßenregelung stadteinwärts eingerichtet. Da sich das Baufeld von West nach Ost bewegt, sind die Bereiche, die sich östlich des aktiven Baufelds befinden ohne Einschränkungen befahrbar. Nur für die Asphaltarbeiten im Straßenbau sind je Baufeld für wenige Tage ganztägige Sperrungen notwendig. Nach Abschluss der Arbeiten wird der Straßenabschnitt wieder für den stadteinwärts gerichteten Einbahnstraßenverkehr freigegeben.

Während der mehrstündigen temporären Sperrung (9-17 Uhr) wird der Umleitungsverkehr in beide Richtungen über den Ring 3 vom Saseler Damm über den Poppenbütteler Weg in die Alte Landstraße über den Brombeerweg zur Fuhlsbüttler Straße geführt. Dieser Umleitungsstrecke liegt eine Verkehrsmessung zugrunde.

Der Fuß- und Radverkehr wird bei der Verkehrsplanung einschließlich der Baustelleneinrichtung berücksichtig. Der Fußverkehr kann jederzeit das Baufeld passieren. Dem Radverkehr wird gestattet, den Fußweg mit zu nutzen. Sofern möglich, werden für den Radverkehr zusätzlich Umleitungsstrecken eingerichtet und ausgeschildert. Darüber hinaus ist eine Anbindung an den ÖPNV (S-Bahn Wellingsbüttel; U-Bahn Kornweg) durchgängig gewährleistet.

Weitere Planungen für den Ausbau der Radverkehrsanlagen

Im Abschnitt zwischen Fuhlsbüttler Straße und Stübeheide sind für beide Fahrtrichtungen Radfahrstreifen geplant, die durch bauliche Protektionselemente vom Individualverkehr abgegrenzt werden sollen und somit die Sicherheit und den Komfort für Radfahrende spürbar erhöhen. Zwischen Stübeheide und Borstels Ende werden die Radfahrenden gemeinsam mit dem motorisierten Verkehr im Mischverkehr geführt.

In den Bezirksämtern Hamburg-Nord und Hamburg-Wandsbek gibt es zudem Überlegungen, die Verbindung Stübeheide, Sanderskoppel und Barkenkoppel als Parallelstraße zur Wellingsbütteler Landstraße und zum Wellingsbüttler Weg für den Radverkehr zu ertüchtigen. Darüber hinaus laufen Planungen, um im Abschnitt zwischen Fuhlsbüttler Straße und Stübeheide die Radverkehrsinfrastruktur an den geplanten Radschnellweg nach Bad Bramstedt anzuschließen. Die detaillierte Gestaltung wird aktuell geprüft.

Koordination von Maßnahmen im Umfeld 

Die gegenseitigen Einflüsse der Baumaßnahme Wellingsbütteler Landstraße / Wellingsbüttler Weg und der U5-Bauarbeiten sind mit dem neuen Konzept bestmöglich entzerrt worden. Auch Arbeiten von Stromnetz Hamburg (SNH) oder die Sanierung von drei S-Bahn-Brücken im Umfeld können koordiniert werden und werden im weiteren Abstimmungs- und Planungsprozess konkretisiert.

Koordinierung verschiedenster Infrastrukturverbesserungen 

In der Wellingsbütteler Landstraße und im Wellingsbüttler Weg müssen in den kommenden Jahren neben Abwasser-, Trinkwasserleitungen auch wichtige Strom- und Gasleitungen saniert werden. Auch muss der Straßenraum saniert und verkehrssicher für die Zukunft gemacht werden. Dabei arbeiten HAMBURG WASSER, der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG), Gasnetz Hamburg (GNH) und Stromnetz Hamburg als Kooperationspartner der INFRACREW HAMBURG zusammen und nutzen gemeinsam das Bauzeitfenster, um die Maßnahmen zum Teil parallel durchzuführen und die Infrastruktur in Hamburgs Nordosten instand zu setzen. Die Gas-Hauptversorgungsleitungen in Wellingsbütteler Landstraße und Wellingsbüttler Weg zwischen Fuhlsbüttler Straße und Borstels Ende sind alte Stahlleitungen, die in einzelnen Abschnitten über 70 Jahre alt sind. Gasnetz Hamburg ersetzt sie durch moderne PE-Kunststoffleitungen, die im gesamten Stadtteil Wellingsbüttel die Versorgungssicherheit sicherstellen. Stromnetz Hamburg wird zudem die Kabel- und Hausanschlüsse erneuern, um deren übertragbare Leistung nachhaltig zu erhöhen. Auf diese Weise wird die Infrastruktur ganzheitlich modernen Standards angepasst, instandgesetzt, verbessert und fit gemacht für die Zukunft.

Weitere Informationen zum kooperativen Bauprojekt finden Interessierte unter: https://lsbg.hamburg.de/strassenzug-wellingsbuettel

Hochwasserschutz: Mehr Retentionsflächen an der Berner Au in Sasel

Das Bezirksamt Wandsbek hat in der Sitzung des Ausschusses für Klima, Umwelt und Verbraucherschutz am 25. April 2023 mitgeteilt, wie die Planungen für die Schaffung von größeren Retentionsflächen an der Berner Au in Sasel aussehen. Baubeginn soll bereits im 4. Quartal 2023 sein!

Die Planungen sind Bestandteil mehrer Projekte zum Hochwasserschutz und fußen auf den Ausweisungen von Überschwemmungsgebieten durch den Senat aus dem Jahre 2017, wogegen sich Anwohner und Grundeigentümer aus dem festgestellten Überschwemmungsgebiet u.a. mit Hilfe einer Bürgerinitiative gewehrt hatten. Es folgten intensive Gespräche und Sitzungen mehrerer Runder Tische zwischen Vertreter:innen der Bürgerinitiative und der Verwaltung, in denen die Vorstellungen der Bürgerinitiative diskutiert und nun in konkrete Planungen für den Hochwasserschutz münden.

Das Bezirksamt teilt dem Ausschuss mit: „Die Verwaltung entwickelt derzeit verschiedene Maßnahmen für die Verbesserung des Hochwasserschutzes an der Berner Au. Als erstes Projekt informieren wir die Bezirks­versammlung mit den als Anlage beifügten Darstellungen über die Planung von einem Naturnahen Rückhaltesystem am Rückhaltebecken Sasel (östlich Meiendorfer Mühlenweg).

Die Planung sieht vor, das Rückhaltebecken Sasel mittels Bodenabtrag um die als „Überflutungsflächen Ost und Süd“ bezeichneten Retentionsräume zu erweitern. Hierin wird das Hochwasser aus dem Oberlauf der Berner Au gezielt eingestaut und verzögert an das Rückhaltebecken abge­geben. Damit dies funktioniert wird die Berner Au künftig durch diese Überflutungs­flächen geführt und am Ende der Fläche Süd gedrosselt. Eine Sohlschwelle anstelle des alten hölzernen Sohlabsturzes im bisherigen Zulauf der Berner Au lenkt das Wasser in Richtung der Überflutungsflächen. Der entstehende Altarm der Berner Au steht als zusätzlicher Retentionsraum zur Verfügung.

Eine weitere als „Ersatzaue“ bezeichnete Retentionsfläche dient der Volumenerweiterung im Rückhaltebecken und wird bei Hochwasser von dort eingestaut. Zusätzlich wird die Aufnah­me­­kapazität des Rückhaltebeckens durch einen Neubau des Ablaufbauwerks erhöht. Bis zu einer Einstauhöhe von Normalhöhennull (NHN)+26,35 m wird das Wasser über das Drossel­gerinne mit Schlitz (Schlitzkanal) geführt und geregelt an den Unterlauf abgegeben. Erst ab der genannten Einstauhöhe wird es erforderlich Wasser über einen zusätzlichen Hoch­wasser­­­kanal als Notüberlauf abzugeben, da sonst der Rückstau in die in das Rückhaltebecken mündenden Regenwassersiele zu groß wird.

Im Zusammenhang mit der Baumaßnahme sollen der zu kleine Durchlass unter dem Wanderweg zum Saseler Kamp erneuert, der Weg dort dammartig erhöht sowie Sedimente im Ein- und Auslaufbereich des Rückhaltebeckens entnommen werden. Der bisher als Trampelpfad ausgebildete Weg am Ostrand des Rückhaltebeckens wird über die „Ersatzaue“ als Bohlensteg geführt.

Insgesamt wird mit der Maßnahme ein Rückhaltevolumen (Retentionsvolumen) von 53.000 m³ erzeugt, das ist ein Plus von 31.000 m³ gegenüber dem Bestand. Bei der Überprüfung der Planung am hydraulischen Modell zur Berner Au des LSBG hat sich die Planung als besonders wirksam dadurch gezeigt, dass der Teilstrom aus dem Oberlauf der Berner Au zeitlich vom  Wasserzulauf aus den Regensielen entkoppelt wird. Die Wirksam­keits­analyse zeigt, dass im Modell nach Umsetzung der Maßnahmen zukünftig 45 Häuser weniger durch Überschwemmung gefährdet sein werden als in den Grenzen des mit Verordnung vom 5.12.2017 ausgewiesenen Überschwemmungsgebietes Berner Au.

Die Maßnahmenplanung wurde der „Bürgerinitiative gegen das Überschwemmungsgebiet Berner Au“ beim 5. Runden Tisch am 23.03.2023 vorgestellt und hat dort Anerkennung gefunden.

Nach derzeitigem Stand soll der Baubeginn im Vierten Quartal 2023 liegen.“

Vertiefende Informationen gibt es hier auf der Seite des Ratsinformationssystems der Bezirksversammlung Wandsbek.

Foto: Bezirksamt Wandsbek

Es ist geschafft: Der Saseler Markt ist fertig gebaut!

Es war ein langer Weg bis sich der Saseler Markt nun in neuer Gestaltung präsentiert: Seitdem in den Jahren 2004 und 2005 die Saselerinnen und Saseler intensiv über die Auswirkungen eines damals drohenden Ausbaus des Ring 3 über den Saseler Markt sowie der angekündigten Bücherhallenschließung diskutierten und protestierten, wurde deutlich, dass man wesentliche Änderungen und Einschnitte der öffentlichen Infrastruktur nicht gegen den breiten Willen der Bürgerinnen und Bürger durchsetzen konnte.

Die Saselerinnen und Saseler setzten erfolgreich durch, dass sich Verwaltung, Politik und die Bürgerinnen und Bürger gemeinsam über die Gestaltungsmöglichkeiten ihres Stadtteilzentrums ausgetauscht haben – die „Entwicklungsperspektive Saseler Markt“ wurde unter Einbindung von Runden Tischen bis 2008 erarbeitet und präsentiert. Sie war Grundlage für die weiteren Planungen, die dann vom Bezirksamt aufgenommen worden sind und in einer „Entwicklungsperspektive Promenade und Marktplatz“ 2012 mündeten.

Strittig war stets die Frage, wie viele Parkplätze im öffentlichen Raum vorhanden sein sollen – so forderten manche einen komplett autofreien Saseler Markt – andere, vor allem die Gewerbetreibenden, setzten sich für eine Attraktivitätssteigerung unter Beibehaltung möglichst vieler Parkplätze ein. Die Fraktionen von SPD und Grünen verhandelten mit den Vereinen und Institutionen aus dem „Kommunalen Forum“ 2014 einen Konsens, der eine autofreie Freifläche auf dem Marktplatz unter geringer Absenkung der bis dahin legal vorhandenen Parkstände vorsah und trotzdem die Grundzüge der „Entwicklungsperspektive Promenade und Marktplatz“ aufnahm.

Die Bezirksversammlung Wandsbek stellte auf Antrag von SPD und Grünen Planungsmittel in Höhe von 300.000 Euro zur Verfügung. Das Vorhaben „Umgestaltung Saseler Markt“ wurde in das bezirkliche Arbeitsprogramm für Straßenbaumaßnahmen ab dem Jahre 2015 aufgenommen. Aufgrund der Vielzahl anderer Projekte im Bezirk Wandsbek kam das Projekt aber erst im Arbeitsprogramm 2018/2019 in die konkrete Planungsphase um die Entwurfs- und Ausführungsplanungen zu erstellen. Parallel schuf der Hamburger Senat im Jahre 2018 das Sanierungsprogramm für Hamburger Plätze – der Saseler Markt wurde in dieses Programm aufgenommen und die Finanzierung der baulichen Umsetzung damit sicher.

Die finale Planung für die Umgestaltung des Saseler Marktes wurde am 26.08.2020 im Regionalausschuss Alstertal vorgestellt. Noch im Herbst wurden die notwendigen Baumfällungen durchgeführt, die vielfach zu Rückfragen durch Bürgerinnen und Bürgern führten. Der Baubeginn, für Ende 2021 projektiert, konnte tatsächlich erst ab Februar 2022 beginnen und wurde nun im April 2023 abgeschlossen.

Mein Fazit: Die Anstrengungen und Auseinandersetzungen der letzten Jahre haben sich gelohnt. Mein Dank geht an alle, die sich in diesen nicht immer einfachen Gestaltungsprozess mit ihren Ideen und Wünschen eingebracht haben.

Wir haben nun einen funktionalen Marktplatz, der weiterhin die Bedürfnisse der Marktbeschicker und der Veranstalter berücksichtigt und mit der neuen Aufteilung zwischen Parkplatznutzung und Freifläche, endlich die Wünsche der Saselerinnen und Saseler nach einer zentralen verfügbaren Veranstaltungsfläche wahrgemacht hat und der Markt trotzdem gut zu Fuß, mit dem Rad, mit dem Bus oder dem Auto erreichbar bleibt. Es gibt eine neue StadtRAD-Station. Die neue Promenade mit zahlreichen Sitzgelegenheiten und mit Schachfeld lädt zum Verweilen und zum Klönschnack ein. Die barrierefreie Gestaltung und der besonders verkehrsberuhigte Bereich in der Ladengasse mit Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h sorgen für mehr Sicherheit. Die neuen Sichtachsen machen das liebevolle und erhaltenswerte Gebäudeensemble rund um den Markt sicht- und erlebbarer. Es gibt keine ungepflegten dunklen Ecken mehr. Es wirkt alles freundlich und einladend.

Wir werden sicherlich noch darüber diskutieren, ob und welche weiteren Optimierungsmöglichkeiten erkannt werden – aber erst einmal bin ich dankbar, dass der Umbau abgeschlossen ist.

Fotos: privat, Bezirksamt Wandsbek

Sie sind gefragt: Weiterentwicklung des Wandsbeker Radverkehrskonzeptes

Das Radverkehrskonzept Wandsbek wird aktuell vom Bezirksamt Wandsbek – Fachamt Management des öffentlichen Raumes weiterentwickelt.

Im Zeitraum vom 27.03. bis zum 30.04.2023 können Sie sich aktiv beteiligen und Ihre Überlegungen in das Konzept mit einfließen lassen. Dafür können Sie Ihre Meinung zu den vorgeschlagenen Routenverläufen in Beiträgen äußern, wichtige Strecken oder Alternativrouten benennen sowie Konfliktstellen für Radfahrende aufzeigen. Nach Abschluss der Beteiligungsphase werden die eingegangenen Beiträge aufbereitet, analysiert und ausgewertet.

So erreichen Sie die Beteiligungsplattform

Hier klicken: https://radverkehr-wandsbek.beteiligung.hamburg/#/

Zum Hintergrund:

Bei der Online-Beteiligung haben Sie die Möglichkeit, sich aktiv an der Fortschreibung des Radverkehrskonzeptes Wandsbek zu beteiligen. Das Bezirksamt Wandsbek hat in Zusammenarbeit mit einem externen Ingenieurbüro einen ersten Vorschlag für die möglichen neuen Routenführungen entwickelt. Die vorgeschlagenen Routenverläufe basieren auf einer Verschneidung unterschiedlicher Datengrundlagen. Dem Vorschlag wurde das alte bezirkliche Radverkehrskonzept aus dem Jahr 2015 / 2016 zugrunde gelegt, das es mit dieser Fortschreibung weiterzuentwickeln gilt. Auch das Veloroutennetz der Stadt Hamburg und strategisch wichtige Orte wie Schulstandorte und Nahversorgungszentren im Bezirk Wandsbek wurden bei der Erarbeitung dieses ersten Konzeptentwurfes mitberücksichtigt. Ergänzend fand ein Austausch mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club e. V. (ADFC) statt, dessen Erkenntnisse ebenfalls in die Entwicklung dieses ersten Routenvorschlags eingeflossen sind.

Dabei gilt: Bei den hier gezeigten vorgeschlagenen Routenverläufen handelt es sich lediglich um einen ersten Arbeitsstand, der als Grundlage für die öffentliche Diskussion des Konzeptes dienen soll. Die finale Fortschreibung des Wandsbeker Radverkehrskonzeptes wird erst nach Auswertung der Öffentlichkeitsbeteiligung und nach einer tiefergehenden fachtechnischen Prüfung der Routenverläufe ausgearbeitet.

Im Rahmen der aktuellen Beteiligung möchte das Bezirksamt diesen ersten Vorschlag für die Fortschreibung des Radverkehrskonzeptes mit Ihnen diskutieren. In der Beitragskarte wird der Vorschlag als Kartenlayer „Bezirksrouten Wandsbek“ dargestellt.

Bis zum 30.04.2023 können hier Beiträge eingegeben oder geliked werden. Und so geht’s:

Die Beitragskarte ist das Herzstück der Online-Beteiligung. Hier kann man Beiträge verfassen und auf der Karte verorten. Die Beiträge sind anschließend öffentlich sichtbar. Damit die Anonymität aller Teilnehmenden gewahrt wird, bitten wir darum, keine persönlichen Daten, wie zum Beispiel den eigenen Namen, in den Beiträgen zu nennen.

In der Beitragsliste kann man lesen, was andere geschrieben haben. Dabei können die Beiträge nach Themen sortiert werden. Ihnen gefällt einer der bereits verfassten Beiträge und Sie wollen Ihre Zustimmung ausdrücken? Geben Sie dem Beitrag einfach ein Like.

Rechts auf dieser Seite gibt es außerdem eine „Anleitung Online-Beteiligung“, die noch einmal alles genau erklärt. Weitere allgemeine Hinweise finden sich auch in den FAQ.
Was passiert mit meinen Beiträgen nach Abschluss der Beteiligung?

Nach Abschluss der Beteiligungsphase bleiben alle Beiträge auf der Karte weiterhin öffentlich einsehbar. Es gibt dann jedoch nicht mehr die Möglichkeit, neue Beiträge zu verfassen oder bestehende Beiträge zu liken.

Die eingereichten Beiträge werden anschließend durch das Bezirksamt Wandsbek ausgewertet. Dabei werden auch die Likes und Dislikes berücksichtigt. Die Ergebnisse der Online-Beteiligung werden später öffentlich bekanntgegeben und auf dieser Seite veröffentlicht.

Es folgt die fachplanerische Ausarbeitung des bezirklichen Radverkehrskonzeptes, die durch das Bezirksamt Wandsbek in Zusammenarbeit mit dem externen Ingenieurbüro erfolgt. Ziel der fachplanerischen Ausarbeitung ist die Konkretisierung der finalen Routenverläufe für die Fortschreibung des Konzeptes. Bei der Festlegung dieser endgültigen Routenverläufe werden die eingereichten Beiträge der Online-Beteiligung mit berücksichtigt. Zusätzlich werden die räumlichen Gegebenheiten vor Ort einer detaillierteren fachlichen Analyse unterzogen, damit die endgültig festgelegten Routen dieses Konzeptes auch tatsächlich umsetzbar sind.

Austellungseröffnung „Wandsbek erinnert an 1933-1945“ im Sasel-Haus und Wandsbek Medaille in Silber für Stefan Romey

Im Sasel-Haus wurde am 17. März mit einem Eröffnungsabend die Wanderausstellung „Wandsbek erinnert an 1933 – 1945“ eröffnet, die bereits in anderen Stadtteilen des Bezirks zu sehen war.

Einige der Tafeln der Wanderausstellung „Wandsbek erinnert an 1933-1945“ im Sasel-Haus.

Stefan Romey, Autor der Ausstellung sowie des Wegweisers zu den Gedenkstätten im Bezirk Wandsbek, stellte einzelne Personen und Orte des Gedenkens vor.

Das Buch „Wandsbek erinnert an 1933-1945 Wegweiser zu den Gedenkstätten“ liegt im Sasel-Haus zur kostenfreien Mitnahme aus.

Künstlerisch begleitet wurde der Abend von Schauspieler Jonathan Heck, der Sopranistin Vlada Shchavinska und der Pianistin Elizaveta Don.
Jonathan Heck las u.a. aus „Von Asche zum Leben“ der Autorin Lucille Eichengreen, die im KZ Sasel inhaftiert war. Und das Lied-Duo Shchavinska / Don sang Lieder der Hamburger Komponistin Felicitas Kukuck, auf Basis von Gedichten von Selma Meerbaum. Die Moderation des Abends übernahm Juliane Giese für den erkrankten Friedemann Boltes.

André Schneider, Vorsitzender der Bezirksversammlung Wandsbek, überraschte Stefan Romey mit der Verleihung der Wandsbek Medaille in Silber als Dank und besondere Anerkennung für dessen Leistungen um die Gedenk- und Erinnerungskultur im Bezirk Wandsbek.

Stefan Romey erhält die Wandsbek Medaille in Silber

Rede des Vorsitzenden der Bezirksversammlung Wandsbek André Schneider anlässlich der Verleihung der Wandsbek-Medaille an Herrn Stefan Romey am 17. März 2023 im Sasel-Haus.

(Es gilt das gesprochene Wort)

Sehr geehrte Mitglieder der Hamburgischen Bürgerschaft,

sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen aus der Bezirksversammlung Wandsbek,

meine sehr geehrten Damen und Herren,

ich danke für die Möglichkeit, am Ende dieser wirklich besonderen und gelungenen Eröffnungsveranstaltung zur Wanderausstellung „Wandsbek erinnert an 1933 bis 1945“ kurz in meiner Funktion als Vorsitzender der Bezirksversammlung Wandsbek einige Worte an sie richten zu dürfen.

Zuallererst möchte ich dem Sasel Haus für seine Bereitschaft und für seine Unterstützung danken, dass die Wanderausstellung hier gezeigt werden kann. Das ist der richtige Rahmen und ich freue mich sehr, das am heutigen Abend so viele Interessierte hierhergekommen sind, um dieser sehr gelungenen Eröffnungsveranstaltung beizuwohnen.

Es ist der Bezirksversammlung Wandsbek ein großes Anliegen die Gedenk- und Erinnerungskultur bezüglich der Zeit des Nationalsozialismus im Bezirk Wandsbek mit stetigen neuen Impulsen so zu gestalten, dass ein würdiges Gedenken und Erinnern für die nachfolgenden Generationen an diese Zeit ermöglicht wird. Dies geschieht in Form von fundierten Beiträgen beispielsweise durch Ausstellungen und begleitendenden Publikationen wie der heute eröffneten Ausstellung – oder durch unsere Gedenkveranstaltungen zum 27. Januar eines jeden Jahres.

Die Verbrechen der NS-Zeit haben sich nicht abstrakt irgendwo in der Stadt oder in Berlin, München oder Nürnberg zugetragen. Nein, die Untaten und Verbrechen waren Bestandteil des normalen Lebens in nächster Nachbarschaft.

Daher ist es so immens wichtig, dass wir uns auch heute und zukünftig mit dieser besonderen Geschichte unseres Landes beschäftigen und miteinander darüber auseinandersetzen müssen, welche Auswirkungen diese Diktatur hatte; wer die Täter waren, wer zu den Opfern gehörte und wer sich im Widerstand gegen das NS-Regime zur Wehr setzte.

Unsere Demokratie ist zu kostbar, um sie leichtfertig durch Unwissenheit, Nicht-Wissenwollen oder gar der Verdrehung und Umdeutung von historischen Fakten durch undemokratische politische Kräfte aufs Spiel zu setzen.

Die Ausstellung „Wandsbek erinnert an 1933-1945“ und der „Wegweiser zu den Gedenkstätten“ leistet einen großen Beitrag dazu, das Wissen um die Folgen der NS-Diktatur zu bewahren, in dem aufzeigt wird, was hier an ganz konkreten Orten in unserer unmittelbaren Nachbarschaft im heutigen Bezirk Wandsbek geschehen ist.

Diese wichtige Arbeit funktioniert nur, wenn es Menschen gibt, die sich aufgerufen fühlen, an der Gedenk- und Erinnerungsarbeit mitzuwirken. Und es sind sehr viele, die sich engagieren und sich auf vielfältige Weise einbringen. Das ist bemerkenswert und nicht immer selbstverständlich, was dort geleistet wird. Jeder und jedem einzelnen haben wir zu danken für ihren Einsatz für unsere Gesellschaft.

Aber ich finde, es ist an der Zeit, hier eine Person ganz besonders hervorzuheben und die Gelegenheit der heutigen Ausstellungseröffnung zu nutzen, um angemessen Danke zu sagen.

Das möchte ich tun, in dem ich heute die Wandsbek-Medaille an unseren emsigsten und in der Materie versiertesten Mitstreiter für eine fundierte und impulsgebende Gedenk- und Erinnerungsarbeit in Wandsbek verleihen möchte und ich mache dies als Überraschung für den zu Ehrenden:

Lieber Stefan Romey, mit der Verleihung der Wandsbek-Medaille an Dich möchte Dir die Bezirksversammlung Wandsbek Dank und Anerkennung für die geleistete Arbeit zollen.

Neben der redaktionellen Arbeit für dieses Ausstellung und der dazugehörigen Publikation, die auch Grundlage für eine Gedenkveranstaltung zum 27. Januar gewesen ist, zeichnest Du verantwortlich für das Buch „Widerstand in Wandsbek 1933-1945“, welches ebenso die inhaltliche Grundlage für eine Gedenkveranstaltung zum 27. Januar bildete.

Und auch dem „Weg der Erinnerung“ in Wandsbek hast Du Dich verschrieben – gemeinsam mit dem Runden Tisch, den Du im Auftrag der Bezirksversammlung leitest, ist das Projekt des „Weges der Erinnerung“ sicherlich eines der bisher umfangreichsten Arbeiten, bei denen Du in maßgeblicher Rolle auch persönlich sehr stark involviert bist und dieses Projekt durch Deine Arbeit prägst und nach vorne bringst.

Der „Weg der Erinnerung“ wird an Personen und Orte in Form von Stelen mit Hinweistafeln im öffentlichen Raum erinnern.  Mit dem zu schaffenden zentralen Ort der Erinnerung, der mit dem „Weg der Erinnerung“ am neuen Verwaltungsgebäude des Bezirksamtes auf der sogenannten Zollinsel in Wandsbek verknüpft sein wird, werden wir im Bezirk eine flächendeckende Form des Gedenkens geschaffen haben, die die zahlreichen lokalen Orte würdig und in angemessener Art und Weise hervorhebt und somit Geschichte vor Ort nachzeichnet – und eben deutlich macht, dass es in der – in unserer – Nachbarschaft passiert ist.

Neben diesem großen Projekt begleitest Du die Aufarbeitung der Geschichte zum Versorgungsheim Farmsen und dem Wunsch der Bezirksversammlung und vielen weiteren Aktiven, dort im ehemaligen Wasserturm einen Lern- und Gedenkort zu schaffen.

Das Gedenken an jedem 29. August an „ein KZ in Wandsbek“, so ein weiterer Buchtitel von Dir, dass maßgeblich vom Freundeskreis der KZ-Gedenkstätte Neuengamme und der Arbeitsgemeinschaft Neuengamme gestaltet wird und an dem sich die Bezirksversammlung Wandsbek beteiligt und dem Du eng durch eigene Beiträge verbunden bist, hält die Erinnerung wach an die zur Zwangsarbeit verurteilten Frauen im damaligen Hamburger Drägerwerk an der Ahrensburger Straße.

Die Themenbreite der Gedenk- und Erinnerungsarbeit ist tatsächlich vielfältig und vielschichtig. Gerade auf der lokalen Ebene gibt es noch viele Gebiete, die einer vertiefenden Erforschung und Aufarbeitung bedürfen. Das wurde auch am 27. Januar diesen Jahres anlässlich unserer Gedenkveranstaltung deutlich, als wir mit  Dir zusammen das Thema Zwangsarbeit in Wandsbek in der NS-Zeit näher beleuchtet haben.

Deine Führungen durch Wandsbek zu diesen und vielen weiteren historischen Punkten, zu den inzwischen vielen Stolpersteinen und den existierenden Gedenkstätten und den noch zu weiter zu entwickelnden Gedenkorten machen deutlich, dass Dir diese Arbeit ein großes Herzensanliegen ist.

Als Mitinitiator und inzwischen Vorsitzender der Hamburger Stiftung Hilfe für NS-Verfolgte setzt Du Dich für den einen gerechten Umgang mit den Opfern der NS-Diktatur ein. Denn auch hier ist nach Ende der NS-Herrschaft in der Bundesrepublik leider viel Unrecht geschehen und zusätzliches Leid verursacht worden.

Zurecht wurdest Du für dieses Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Nun also endlich auch die Wandsbek-Medaille!

Ich verleihe sie im Namen der Bezirksversammlung Wandsbek als Dank und besondere Anerkennung der Leistungen für die Gedenk- und Erinnerungskultur im Bezirk Wandsbek.

Sie soll ein Stück weit auch Motivation sein, uns weiterhin bei dieser wichtigen Arbeit zu unterstützen!

Lieber Stefan, herzlichen Dank und Gratulation!